Das Wohnzimmer

Mit einem Plopp! war die Lestrange vor der Wohnungstür aufgetaucht und erst im Nachhinein wurde ihr bewusst, wie unvorsichtig von ihr das gewesen war, hätten sie ja jemand aus der Mugglefamilie von nebenan entdecken können, aber da dem nicht so gewesen war, sperrte sie eilig die Tür auf und tratt ein. Leise lateinamerikanische Musik kam ihr zu Ohren und sie erblickte ihren Verlobten - schlafend auf der Couch liegend. Schmunzelnd schloss die Schwarzhaarige die Tür und schlich sich an, um dich dann über die Lehne des Sofas zu beugen und ihm ins Ohr zu säuseln: "Guten Morgen, du Schlafmütze. Wie geht's dir? Und vorallem was träumt man so, wenn man alleine schläft?". Immernoch schmunzelnd betrachtete die Slytherin ihn dann und wartete darauf, dass ihr Liebster langsam erwachte.

Deacon war eingeschlafen und vor ihm stand bereits eine angebrochene Flasche Rotwein, sowie ein leicht gefülltes Rotweinglas daneben. Es war also ersichtlich gewesen, dass er bereits etwas getrunken hatte, wenn auch nicht unbedingt viel. Und die leise Musik im Hintergrund sorgte dann letztlich dafür, dass er einfach eingeschlafen war. Als dann seine Verlobte eingetroffen war und sich zu ihm gesellte, registrierte er dies im ersten Augenblick erst gar nicht und brauchte etwas Zeit, um dies zu realisieren und den Unterschied zwischen seinem Traum und der Realität zu erkennen.

"Liebste...?", brachte er leise er hervor und öffnete langsam und blinzelnd seine Augen. Er erkannte erst einen kleinen Umriss, welcher sich dann zu einem klaren Bild kristalisierte - Catherine. Sie war es wirklich gewesen und so umspielte ein erfreutes Lächeln plötzlich seine Lippen. "Was man so träumt, wenn man ohne seine Traumfrau einschläft? Ich würde sagen - dann träumt man einfach, dass man es einfach getan hat. Das die wunderschönste aller Frauen sich an einen angekuschelt hat und man zusammen eingeschlafen war. Ich habe Dich vermisst, weißt Du das?"

Mit diesen letzten Worten streckte er sich etwas und erreichte so ihre Lippen, welche er mit der seinen berührte. Seine Augen schlossen sich und so passierte es, dass er sie sehnsüchtig und leidenschaftlich zugleich küsste. Die rechte Hand, welche er sein Eigen nennen durfte, berührte dabei Catherine's Rücken und streichelte liebevoll über diesen.

Catherine hob eine Augenbraue, als sie die Worte Deacons vernahm und grinste schief. Gerade wollte das Mädchen zu einem Konter ansetzen, als er sie küsste und so kam es, dass die Slytherin ihre Augen schloss und die Zärtlichkeit erwiederte. Nach einigen Minuten löste Catherine sich aber dennoch von ihm und schlug ihre Augenlider wieder auf, um ihren Verlobten aufmerksam zu beobachten. Als auch der junge Mann die Augen aufschlug und ihren Blick erwiderte, antworte die Todesserin leise hauchend: "Du hast mir auch gefehlt. Sehr sogar. Wie geht es dir? Ist außer dem Schwips alles in Ordnung?". Währrend das Mädchen sprach, bewegte sie sich um den Ignatius herum und kniete sich dann auf den Boden neben dem Schlafplatz, um sich mit ihren Augen tief in die seinen zu bohren. Fast hätte das Mädchen sich darin verloren, wie sooft schon zuvor, aber dieses Mal war es wichtig, bei Verstand zu bleiben und deshalb konzentrierte sie sich.

Deacon betrachtete sie aufmerksam, während sie sich hinkiete. "Bei mir ist nun wieder alles in Ordnung... und der Schwipps... ach... der hält sich in Grenzen.", entgegnete er und lächelte sie an. In seinem Blick lag aber noch etwas anderes, Neugierde. Und er war von Natur aus neugierig und ungeduldig gewesen - also gab er einfach nach. "Hab' ich etwas verbrochen...?"

In seinen letzten Worten schwang noch ein Hauch eines Witzes mit.

Catherine gluckste. Ja, mit ihm war alles in Ordnung - sonst hätte er sich nicht über sie lustig gemacht. Verliebt schaute die Schwarzhaarige ihn an, ehe sie erklärte: "Nunja. Du hast sogar zwei Dinge verbrochen.". Unauffällig griff die Slytherin nach seiner Hand und streichelte mit dem Daumen darüber. "Zunächst bist du ein Dieb und hast mein Herz entwendet. Und dann hast du mich noch viel zu lange in dieser gottverdammten Schule allein gelassen. Wie hast du das eigentlich fertig gebracht?", fragte das hellhäutige Mädchen mit sarkastischem Unterton und einem Schmunzeln in den Mundwinkeln.

Der junge Herzensbrecher beäugte sie und lächelte sie einfach nur liebevoll an. Er hatte sie alleine gelassen, hatte er es doch noch nicht geschafft, sich wieder einem neuen Lebensabschnitt zuzuwenden. "Hmm... dass sind ziemlich harte Anschuldigungen, Miss. Ist Ihnen das überhaupt klar?", fragte er sie in strengem Ton und rutschte von der Couch herunter, um sich vor ihr hinzuknien. "Wissen Sie auch, was für eine Strafe auf solche Anschuldigungen steht?"

Aufmerksam beobachtete die junge Lestrange ihren Liebsten und beugte sich ein kleines Stück zu ihm, um mit ihrem Mund, zu seiner Ohrmuschel zu gelangen, in welche das Mädchen dann hauchte: "Die Todesstrafe? Oder doch einfach nur Arrest?". Dabei versuchte die Slytherin ängstlich zu klingen, was ihr aber warhscheinlich ziemlich misslang, zeigte doch sonst nie Schwächen wie Furcht oder ähnliches. Dennoch verharrte die junge Frau in dieser Körperhaltung, spürte sie doch so die Wärme und die Geborgenheit, die Deacon ausstrahlte und die sie jetzt so dringend benötigte.

Der junge Herr beobachtete sie aufmerksam und musste sich ernsthaft ein Lachen verkneifen, welches ihm in diesem Moment sichtlich schwer fiel. Todesstrafe und Arrest, an ihr - seiner Traumfrau. Für sie würde er morden, beziehungsweise hat es schon getan, aber ihr Leid antun? Niemals. "Du hast echt Humor, Liebste. Das würde nicht einmal annähernd genug Gerechtigkeit geben.", begann er und fuhr dann fort, während er sein Gewicht verlagerte und sie damit auf ihren Rücken legte, während er nun auf ihr drauf lag. Sein Blick lag auf ihr und musterte sie neugierig und erforschend. "Du hast mir wirklich gefehlt und ich denke mal, die Todesstrafe und den Arrest können wir für heute mal getrost vergessen - oder etwa nicht?"

Die junge Lestrange ließ ihren Freund gewähren und schmunzelte ihn an. "Nunja. Du weißt, ich würde alles für dich tun und auch alles mit mir machen lassen.", hauchte das Mädchen leise und ihr Blick bohrte sich förmlich in seine Augen. Jetzt durfte sie sich verlieren und jetzt konnte sie das auch nicht verhindern. Langsam streckte das Mädchen sich trotzdem zum ihm nach oben und ließ ihn ihren Atem auf den Lippen spüren. Ja, sie würde widerstehen und Deacon nicht küssen. Außerdem musste das Mädchen sowieso bald wieder Abschied nehmen - jetzt wo sie wusste, dass alles in Ordnung war und dass auch er bald nach Hogwarts kommen würde. Dennoch wollte das Mädchen die letzten Augenblicke auskosten, würden die beiden in nächster Zeit wohl kaum viel Freizeit ungestört miteinander verbringen können.

Im Gegensatz zu seiner Verlobten, hatte der junge Deac gerade einen schwachen Moment und konnte einfach nicht mehr widerstehen. Er verwandelte die Steilvorlage, diesen Elfmeter, und versenkte den Ball im Netz - beziehungsweise, er berührte ihre Lippen vollends und schloss seine Augen, um sie im Anschluss daran innig und leidenschaftlich zu küssen. Seine Hände ließen sich auf dem Boden nieder und mit etwas Kraftaufwand drückte er sie dann gen des Bodens, so dass sie nun auf dem Rücken lag, während er noch auf ihr lag.

Ohne etwas zu sagen, beobachtete er sie einfach, nachdem er sich aus dem Kuss gelöst hatte.

Dem Kuss gab sich die Slytherin hin, erwiderte ihn genauso leidenschaftlich und blickte ihren Verlobten danach verträumt an. "Kommst du nach den Weihnachtsferien wieder zurück zum Schloss?", wollte Catherine dann wissen, wollte sich das Mädchen doch nicht vorstellen, wieder ohne ihren Verlobten sein zu müssen.

Cathrine's Verlobter beobachtete sie lächelnd und überlegte einen gespielt langen Moment, wie er antworten sollte. Sollte er tatsächlich zurückkehren, in die Schule für Hexerei und Zauberei? Auch wenn die Überlegung nur gespielt wirken sollte, kam ihm trotzdem kurzzeitig der Gedanke, ob er es nicht einfach sein lassen sollte.

"Hmm...", begann er langsam und scheinbar zögerlich. "Ich werde mich wohl dazu hinreißen lassen können, nach den Winterferien wieder zurückzukehren. Ist dies akzeptabel, junge Lady?" Mit diesen Worten beugte er sich noch einmal zu ihrem Gesicht herunter, um ihr einen Hauch eines Kusses auf ihre Nase geben zu können.

Catherine legte den Kopf schief und meinte dann nach langem Zaudern: "Naja. Ich glaube, damit würde ich klar kommen, aber dann musst du mich auch vor den anderen Schülern beschützen, sonst dreh ich irgendwann am Rad und beiß die alle tot.". Obwohl die Aussage eher als Scherz gemeint sein sollte, hatte diese dennoch einen wahren Kern und eignete sich nicht wirklich als humoristisches Mittel. Dies fiel der Slytherin aber erst im Nachhinein auf und eigentlich war es egal, da Deacon es nicht falsch verstehen würde. Immerhin kannte die beiden sich dafür schon viel zu lang und viel zu gut. Nebenbei glitten ihre Hände auf seinen Rücken, um diesen sanft zu liebkosen. Ach.. wie hatte dieser junge Mann ihr doch gefehlt.

Nach ein paar Stunden der Zweisamkeit war es für die Slytherin wieder an der Zeit, zurück nach Hogwarts zu gehen. Traurig verabschiedete das Mädchen sich von ihrem Verlobten, aber freute sich schon auf die Zeit, wenn auch er in der Zaubererschule sein würde. Ein letztes Mal küsste Catherine den jungen Mann leidenschaftlich, ehe sie aufstand und sich erhob, leise und traurig erklärte: "Ciao, mein Schöner. Du fehlst mir jetzt schon. Ich hoffe, du kommst bald nach. Ich liebe dich, mein Ein und Alles.". Damit wandte die Schwarzhaarige sich um und konnte ein paar Tränen nicht vermeiden, ehe sie mit einem Plopp! zurück nach Hogwarts apparierte.