Auf einer kleinen, versteckten Lichtung

Als die Slytherin ihren Meister erblickte, erschrak sie zutiefst. Was hatte man ihm angetan? Was war passiert? Schnell lief sie auf den Verwundeten zu und ließ sich neben ihm nieder. Dieser knurrte auch sie an. Scheinbar erkannte er die Schülerin nicht. "Ich bin es, Sir, Catherine Lestrange. Sie erinnern sich an mich!", erklärte die Schwarzhaarige leise und begutachtete die schwerwiegenden Verletzungen. Einschusswunden, Schnitte und Kratzer waren auf dem Körper, der nur noch in Fetzen gehüllt war, zu erblicken und viel zu viel Blut. Langsam schlich sich ein Gefühl von Angst in ihren Geist. Aber als der Werwolf leicht lächelte und mit schmerzverzerrter Stimme nuschlete: "Guten Tag, die Damen. Was führt euch in die finsteren Wälder Bulgariens?", beruhigte die Frau das ein wenig. Er konnte sprechen udn erkannte die Frauen. Außerdem war er nicht mehr so feindselig wie anfangs. Deswegen sprudelte es aus der Yorkerin heraus: "Der Lord schickt uns. Scheinbar braucht er unseren Dienst. Ihren und meinen, Sir.". Dies schien das Interesse des Verletzten zu wecken und er versuchte sich aufzusetzen, fiel aber wieder ächzend zu Boden und fluchte leise - zumindest klang es so und schnarrte dann: "Warum?". Damit war die Lestrange selbst überfragt und blickte fragend auf die Verwandte.

Bella hörte den beiden angestrengt zu und begutachtete weiterhin die Verletzung von Greyback. Sie konnte sich das ganze Schaupspiel zu nicht länger mitangucken, hob deswegen ihren Zauberstab und wand sich der ersten Wunde zu. Die war direkt an seiner Schulter, ein langer und äußerst tiefer Kratzer. Doch erst erklärte sie ihm kurz, weshalb sie hier waren. Es gibt einen Verräter unter unseren Reihen, sagte sie ruhig. Wir vermuten dass es Snape war, der alle unsere Spione, die auf Hogwarts waren, an diesen alten Mann Dumbledore verraten hat. Es gab eine Liste in Albus' Besitz wo alle drauf standen. Einschließlich Nathalia Brown und auch Catherine Lestrange. Snape wird grade von Nathalia geholt und ich habe meine Nichte geholt. Der Lord meinte, wenn du in der Lage dazu bist, sollst du auch kommen! Nun überließ sie das weitere reden oder eklären wieder ihrer kleinen Nichte aus Slytherin und fing dann an, die Wunden zu schließen. Mit geschlossenene Augen murmelte sie ein paar Wörter, über der Wunde bildete sich eine leicht goldene Schicht und die Wunde fing an sich zu schließen. Das machte sie dann bei allen größeren Wunden und schaute anschließend wieder zu dem Werwolf auf, in der Hoffnung, dass es nun besser wäre.

Der Werwolf beobachtete die Hexe skeptisch, aber schien nicht mehr so schlimm zu leiden wie vorher. Zumindest sah er sofort besser aus, nachdem Bellatrix seine Wunden behandelte hatte. Dennoch versuchte er nicht noch einmal sich aufzusetzen, sondern bedankte sich immernoch liegend, ehe er dann fragte mit einer festeren Stimme als vorher: "Warum glaubt ihr, dass es Snape war und nicht jemand anderes wie Karkaroff?". Eine berechtigte Frage, wie die junge Lestrange fand, war Igor ihr doch schon immer viel zu bucklig und feige vorgekommen. Gespannt wartete also auch die Nichte auf die Anwort ihrer Verwandten und fragte sich aber auch irgendwie, wie ausgerechnet Greyback jetzt auf diese Idee kam.

Bellatrix stand auf und ging zu einem umgestürzten Baum, der in der Nähe war und setzte sich dann darauf. Ihre Beine überkreuzte sie noch, bevor sie antwortete. Ich dachte Cathy möchte mit ihm reden... Naja es ist so, dass er beiden Seiten Treue geschworen hat und Nathalia hatte da schon so ihre Gründe, dass zu behaupten, sagte sie dann etwas arogant und stand abermals auf. Für die paar Minuten hätte sie sich auch nicht hinsetzten müssen, aber naja. Also Greyback, willst du nun mit oder nicht?, fragte sie und schaute von oben auf den nun geheilten Werwolf runter. Wir haben nicht so viel Zeit für ein Kaffeekränzchen, entschuldige bitte. Mit einem Blick auf Cathy, die immernoch sehr besorgt aussah, wartete sie auf die Antwort des Halbmenschens.

"Nathalia also? Gut, ich kenne sie nicht, aber wenn der Herr ihr glaubt, werde ich das wohl auch müssen. Aber ich werde Igor trotzdem im Auge behalten. Ich werde nämlich das Gefühl nicht los, dass er an dem hier schuld ist. Außerdem bleibe ich wohl lieber hier und wartete bis ich wieder aufstehen kann. Ich glaube, Cathy bekommt das alleine auch hin, nicht wahr Kleines?", erwiederte der Werwolf und lächelte charmant, während er zum wiederholten Male versuchte, sich aufzusetzen, aber nur ächzend zurückfallen konnte. Die Lestrange, die überrascht war, dass der Mann so viel Vertrauen in sie setzte, meinte lächelnd: "Ich hoffe es doch. Sonst gibt es wohl für Nagini gegrillten Wolf.". Ein leises Glucksen trat aus der Kehle des am Boden Liegenden, während die Schwarzhaarige sich elegant erhob und diesen immernoch sorgenvoll musterte.

Bella ging einmal um Greyback rum und musterte ihn weiter. Gute Besserung, sagte sie und meinte es sogar ausnahmsweise einmal ernst. Okay und das Erbe, was Cthy vorhin gemeint hatte, war wohl nun auch geklärt. Sie war auch so ein Hund, der sich immer zu Vollmond verwandelte. Ein abschätzenden Blick auf das kleine Mädchen und schon hatte sie eine Hand an ihrem Arm und war mit einem leisen plopp verschwunden.